Die Rolle des Schornsteinfegers bei der kommunalen Wärmeplanung
Die kommunale Wärmeplanung ist ein strategischer Prozess der Kommunen, um eine nachhaltige und klimaneutrale Wärmeversorgung sicherzustellen. Ziel ist es, den Wärmebedarf für Raumwärme, Warmwasser und Prozesswärme in Gebäuden innerhalb von Städten und Gemeinden zu analysieren und Maßnahmen zur Nutzung erneuerbarer Energien und zur Reduzierung des Energieverbrauchs zu entwickeln. Diese Planung umfasst die Ermittlung von Energieeinsparpotenzialen, die Analyse der vorhandenen Infrastruktur und die Entwicklung eines Szenarios für die zukünftige Wärmeversorgung.
Die Schornsteinfeger spielen eine zentrale Rolle in der kommunalen Wärmeplanung, da sie fundierte und aktuelle Kenntnisse über die Heizungsanlagen und deren Zustand in den Gebäuden der Gemeinde haben. Sie tragen maßgeblich zur Bestandsaufnahme bei, indem sie Daten zu den bestehenden Heizsystemen, deren Effizienz und Sicherheitsstandards liefern. Diese Informationen sind essenziell, um realistische und wirksame Pläne zur Optimierung der Wärmeversorgung zu entwickeln.
In vielen Schornsteinfegerbetrieben ist überdies mindestens ein Energieberater zertifiziert, der Kunden auch über Möglichkeiten und Förderprogramme zur Modernisierung und zur Sanierung von Heizungsanlagen oder Gebäude beraten kann. Sie sind somit der zentrale Akteur zum Gelingen der Wärmewende mit direktem Kontakt zu den Haushalten und Betrieben – und dies in ganz Deutschland.
Die Schornsteinfeger erfassen gebäudescharfe Angaben zu allen Feuerstätten, einschließlich der Art der Feuerstätte, des verwendeten Brennstoffs, der Nennwärmeleistung und des Alters der Anlagen. Die erhobenen Daten werden systematisch aufbereitet und in der Regel als CSV-Dateien an die Kommunen übermittelt. Dieses Format ermöglicht eine strukturierte Weiterverarbeitung der Daten und unterstützt die Erstellung detaillierter Wärmepläne. Die Daten umfassen sowohl leitungsgebundene als auch leitungsungebundene Wärmeerzeuger wie Flüssiggas- oder Biomassefeuerstätten. Die Übermittlung der Daten soll direkt an die zuständige Kommune und nicht an Dritte erfolgen, um die Vertraulichkeit und Sicherheit der sensiblen Informationen zu gewährleisten. In manchen Fällen sind die Energiedaten auch höchst vertraulich, da sie Betriebs- und Geschäftsgeheimnisse darstellen, etwa bei energieintensiven Betrieben. Diese Werte müssen dann als vertraulich gekennzeichnet werden.
Aufgrund der betrieblichen Abläufe wird eine Vorlaufzeit von etwa vier Wochen empfohlen, um die Daten aktuell und vollständig bereitzustellen. In der Praxis hat sich gezeigt, dass das Hochladen in kommunale Portale problematisch sein kann, da diese oft nicht mit den üblichen Dateiformaten kompatibel sind.
Die Daten der Schornsteinfeger sind essenziell für die Erstellung von individuellen Sanierungsfahrplänen und die Beratung zur Effizienzsteigerung und dem Einsatz erneuerbarer Energien.
Durch die enge Zusammenarbeit zwischen Schornsteinfegern und Kommunen kann die Wärmewende effektiv vorangetrieben werden, indem sowohl die Erzeugung erneuerbarer Energien als auch die Reduzierung des Energieverbrauchs im Fokus stehen.