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Energiewende: Was wird denn aus den Schornsteinfegern?


Geschäftsgebäuden drastisch verändern. Die teilweise jahrzehntealten Anlagen für die Öl- und Gasverbrennung werden bekannten und bewährten, aber auch neuen Verfahren und Konzepten weichen, die ökologischer, günstiger und effizienter sind. Die Energie- und Wärmeerzeugung durch Verbrennungsprozesse wird bald eher die Ausnahme denn die Regel sein. Aktuell ist das noch anders: Es gibt laut einer Erhebung des Schornsteinfegerhandwerks etwa 8,5 Millionen Öl- und Gasheizungen, die vor 2005 in Gebrauch genommen wurden. Diese werden in den nächsten Jahren durch umweltfreundliche Systeme ersetzt, die zumeist keinen Schornstein benötigen. Dies führt zwangsläufig zur Frage, ob dann noch (so viele) Schornsteinfeger gebraucht werden. 

Derzeit sind rund 20.000 Schornsteinfeger im Einsatz, die aus etwa 7.700 Betrieben stammen und in 16 Landesverbänden und 40 Innungen organisiert sind. In Teilbereichen (Feuerstättenschau) genießen sie in der Eigenschaft als bevollmächtigte Bezirksschornsteinfeger eine Monopolstellung, bei den klassischen Schornsteinfegerarbeiten hingegen herrscht Wettbewerb. Viele Kaminkehrer haben – wohl auch in Erwartung eines sich ändernden Berufsbilds – in den letzten Jahren eine Weiterbildung zum Energieberater absolviert. Obwohl gerade sie prädestiniert sind, diese Leistungen bei ihren langjährigen Kunden (die Gesamtheit der Schornsteinfeger hat bis zu 250 Tausend Kundenkontakte – pro Tag) zu erbringen, läuft dieses alternative Geschäft für das Schornsteinfegerhandwerk noch nicht zufriedenstellend. Das Rennen machen Energieberater und solche, die sich dafür halten. 

Denn ähnlich wie der Begriff des Unternehmensberaters ist die Bezeichnung „Energieberater“ eine freie Berufsbezeichnung, die nicht geschützt ist und nicht den allgemein gültigen beruflichen Standards oder Regelungen unterworfen ist. Doch in den letzten Jahren haben zahlreiche Bildungsträger und Kammern Ausbildungsgänge und Weiterbildungsmaßnahmen etabliert, die zu staatlicher Anerkennung von Abschlüssen führen und somit Grundlage sind für die Berechtigung zur Durchführung staatlich geförderter Beratungsleistungen oder Nachweisen wie beispielsweise dem Energieausweis. 

Zu diesen „seriösen“ Beratern gehören ohne Zweifel auch die weitergebildeten Schornsteinfeger, doch ist ihr Anteil an den laut BAFA im Vorjahr durchgeführten etwa 40.000 Energieberatungen relativ gering. Hier gibt es noch jede Menge Potenzial, den Vertrauensvorschuss der langjährigen Kunden zu nutzen und die vorhandene Beratungskompetenz und den Beratungsanspruch in die Waagschale zu legen.

Weiterführende Literatur/Links:

Gebäude Energieberater - Energieberatung und Einzelmaßnahmen legen zu (Link)

Positionspapier „Energiewende“ des Bundesverbandes des Schornsteinfegerhandwerks (Link)