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Fernwärmenutzung soll deutlich ausgebaut werden


Um die Energiewende im Wärmebereich zu erreichen, werden ehrgeizige Ziele gesetzt: Jährlich sollen 100.000 Gebäude an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.


Die beschleunigte Erweiterung des Fernwärmenetzes stand im Mittelpunkt einer gemeinsamen Sitzung der Bundesregierung und der Energieindustrie, in der die Rahmenbedingungen für den Ausbau festgelegt wurden. Bis 2030 soll die Hälfte der erzeugten Wärme klimaneutral sein, mit besonderer Betonung auf Fernwärme. Jährlich sollen mindestens 100.000 Gebäude neu an das Fernwärmenetz angeschlossen werden.


Dies würde laut der gemeinsamen Erklärung der Teilnehmer bis 2045 eine Verdreifachung der derzeit angeschlossenen Gebäude bedeuten.

Dänemark wird bei diesem ambitionierten Vorhaben als Vorbild gesehen: Dort sind bereits 65% der Haushalte an Fernwärmenetze angeschlossen, verglichen mit aktuell nur 14% in Deutschland. Eine weitere Herausforderung: Derzeit stammen etwa 70% der Energie aus klimaschädlichen fossilen Brennstoffen, insbesondere Kohle und Gas.


Nur rund 20% der Fernwärmesysteme nutzen erneuerbare Energien, sagte der Wirtschaftsminister im Anschluss an die Sitzung. Im Vergleich dazu sind es in Dänemark 65%. Um bis 2045 ähnliche Werte zu erreichen, müsse in nur 25 Jahren das erreicht werden, was in Dänemark etwa 50 Jahren gedauert habe.

Bis 2030 soll mindestens die Hälfte der Fernwärme jedes Netzes aus erneuerbaren Energien oder Abwärme produziert werden.

Nach den Plänen von Wirtschaftsminister Habeck und Bauministerin Klara Geywitz sollen Hausanschlüsse gefördert werden. Sie betonte auch, dass die Preise attraktiv und transparent gestaltet sein müssen, um die Anreize für den Anschluss an das Wärmenetz zu erhöhen. Verbraucherschutzorganisationen betonen die Notwendigkeit der Preistransparenz.


Die Verbraucherzentrale warnte, dass unregulierte Monopole einzelner Anbieter oft zu hohen Preisen führen. Auch eine Einspeisung Dritter müsse ermöglicht werden. Sie forderte eine angemessene Kontrolle, beispielsweise durch eine bundesweite Preisbehörde. Zu den offenen Punkten gehörte auch die Frage, ob Haushalte in Gebieten mit Fernwärmenetzen die freie Entscheidung haben sollen, ob sie Fernwärme nutzen wollen oder nicht. Von Kommunen und Betreibern der Netze wird dagegen ein so genannter Anschluss- und Benutzungszwang ins Gespräch gebracht, um zu einer besseren Auslastung und Verteilung der sehr hohen Investitions- und Erschließungskosten zu kommen.