Haushaltsstrom selbst erzeugen mit Stecker-Solargeräten
Der VDE (Verband der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik e.V.) hat am 11. Januar 2023 ein Positionspapier veröffentlicht, in dem einfachere Regeln für steckerfertige Solargeräte gefordert werden. Diese Vereinfachungen - darunter die Freigabe des Schuko-Steckers, der Wegfall der Anmeldung beim Netzbetreiber und die Anhebung der Leistungsbegrenzung von 600 auf 800 Watt (AC) - sind aktuell nur Vorschläge, die noch nicht gültig sind, aber von vielen Organisationen und dem Bundesverband der Verbraucherzentrale befürwortet werden. Seit dem 1. Januar 2023 werden Solaranlagen und Batteriespeicher mit einem Umsatzsteuersatz von 0 Prozent belegt. Die wegfallende Mehrwertsteuer gilt auch für steckerfertige Solargeräte.
Die Mini-Photovoltaikanlagen, die an der Balkon- oder Terrassenbrüstung montiert werden können, werden oft als Plug & Play-Systeme bezeichnet, da sie einfach zu installieren und zu konfigurieren sind. Bei einem Plug-in-Solarsystem sind die Hauptkomponenten ein Satz Photovoltaikmodule, ein Wechselrichter und Kabel. Die Module absorbieren das Sonnenlicht und wandeln es in Strom um. Der Wechselrichter wandelt den von den Modulen erzeugten Gleichstrom (DC) in Wechselstrom (AC) um. Dieser Wechselstrom kann zum Betrieb von Haushaltsgeräten verwendet werden. Der vom steckerfertigen Solargerät erzeugte Strom fließt in die Steckdosen in der Wohnung, zum Beispiel durch eine Steckdose auf dem Balkon. Von dort versorgt der Strom die Geräte, die an anderen Steckdosen in der Wohnung angeschlossen sind, wie Fernseher, Kühlschrank oder die Waschmaschine. Der Stromzähler zählt den Stromverbrauch dann langsamer, wodurch weniger Strom aus dem öffentlichen Netz bezogen wird. Reicht der Strom vom Balkon nicht aus, um die Haushaltsgeräte zu betreiben, so wird ergänzender Strom vom Energieversorger bezogen.
Die Geräte haben den Vorteil, dass sie einfach zu installieren sind und keine umfangreichen Dacharbeiten oder aufwändige Installationen erfordern. Darüber hinaus passen sie aufgrund ihrer geringen Größe oft gut in städtische Umgebungen, in denen der Platz begrenzt ist. Der wesentliche Unterschied zwischen einer Photovoltaikanlage und einem steckerfertigen Solargerät besteht darin, dass Letzteres wesentlich kleiner ist, eine geringere Leistung erzeugt (zumeist zwischen 400 und 800 Watt) und von Privatpersonen ohne Fachbetrieb installiert, angeschlossen und genutzt werden kann. Zudem lassen sich steckerfertige Solargeräte leicht entfernen und woanders betreiben, während Photovoltaikanlagen fest installiert sind und sich nicht einfach verschieben lassen. Photovoltaikanlagen auf dem Dach von Privathäusern haben zumeist eine Leistung von 3-20 Kilowatt. Diese Systeme bestehen aus mehreren Komponenten, die eine Installation und Wartung durch einen Fachbetrieb erfordern. Dieser verwaltet auch technische Anfragen und Anmeldungen beim lokalen Netzbetreiber.