Heizspiegel 2024 - Überblick über Heizkosten, Einsparpotenziale und Entwicklungen
Der Heizspiegel 2024, jüngst herausgegeben von der gemeinnützigen Beratungsgesellschaft co2online, bietet Haushalten die Möglichkeit, ihre Heizkosten und den Energieverbrauch im Vergleich zu ähnlichen Wohngebäuden realistisch einzuordnen. Angesichts weiterhin hoher Energiekosten sind solche Informationen unverzichtbar, um versteckte Einsparpotenziale zu erkennen und daraus die richtigen Maßnahmen abzuleiten und durchzuführen. Denn laut Heizspiegel könnten die meisten Haushalte bis zu 1.095 Euro jährlich einsparen, wenn sie bewusster heizen und energieeffizientere Technologien einsetzen.
Hohe Heizkosten trotz sinkender Preise für fossile Brennstoffe
Auch im Jahr 2024 sind die Heizkosten in Deutschland unverändert hoch, obwohl die Preise für fossile Brennstoffe in den letzten Jahren leichte Rückgänge verzeichneten. Eine Ursache dafür ist die anhaltend hohe Nachfrage nach Heizenergie in Kombination mit gestiegenen Abgaben und CO₂-Bepreisungen. Gerade für Haushalte, die mit Heizöl oder Erdgas heizen, können die Kosten weiterhin belastend sein. Der Heizspiegel 2024 basiert auf den Heizdaten des Vorjahres (2023) und bietet für verschiedene Energieträger wie Erdgas, Fernwärme, Heizöl, Holzpellets und Wärmepumpen spezifische Vergleichswerte. So können Verbraucher ihren Energieverbrauch in vier Kategorien einordnen: niedrig, mittel, erhöht und zu hoch. Für ein typisches Wohngebäude mit 100 bis 250 m² Wohnfläche gelten folgende Vergleichswerte für Erdgas:
· Niedriger Verbrauch: bis 78 kWh pro m² und Jahr
· Mittlerer Verbrauch: bis 143 kWh pro m² und Jahr
· Erhöhter Verbrauch: bis 230 kWh pro m² und Jahr
· Zu hoher Verbrauch: ab 231 kWh pro m² und Jahr
Besonders ältere Gebäude mit veralteter Heizungstechnik liegen häufig in den höheren Verbrauchskategorien, während gut gedämmte Gebäude mit modernen Heizsystemen in der Regel zumeist niedrigere Verbräuche aufweisen. Für viele Haushalte ist die Aussicht auf eine Heizkostenersparnis von bis zu 1.095 Euro jährlich ein starkes Argument, das eigene Heizverhalten und die Energieeffizienz des Gebäudes zu hinterfragen. Der Heizspiegel zeigt, dass diese Ersparnis in der Regel durch eine Kombination aus kleineren Anpassungen und größeren Maßnahmen erreicht werden kann. Bereits durch einfache Mittel wie programmierbare Thermostate und effizientes Lüften lassen sich bis zu 10 % der Heizkosten einsparen. Die größten Einsparpotenziale bieten jedoch energetische Sanierungen und der Umstieg auf moderne, CO₂-arme Heizsysteme wie Wärmepumpen.
Bei einem durchschnittlichen Gebäude sinken die jährlichen Heizkosten von etwa 2.000 Euro (bei Erdgasheizung) auf rund 1.400 Euro. Hinzu kommen Fördermöglichkeiten, die eine Investition in moderne Heizungstechnik zusätzlich attraktiv machen.
Für eine durchschnittliche 70 Quadratmeter große Wohnung im Mehrfamilienhaus zeigt der Heizspiegel 2024 deutliche Unterschiede in Verbrauch, Kosten und CO₂-Emissionen je nach Energieträger. Heizöl verursacht die höchsten CO₂-Emissionen mit etwa 3.005 kg jährlich und ist in den Kosten mit rund 1.140 Euro etwas günstiger als Erdgas. Erdgas liegt bei ca. 1.330 Euro und einem Verbrauch von 9.170 kWh, während Fernwärme mit 1.100 Euro und 7.910 kWh etwas effizienter abschneidet. Besonders günstig sind Wärmepumpen und Holzpellets: Eine Wärmepumpe kostet rund 910 Euro bei einem Verbrauch von nur 2.520 kWh, und Holzpellets verursachen mit ca. 840 Euro und 235 kg CO₂ die geringsten Kosten und Emissionen. Diese Unterschiede machen deutlich, dass moderne Heiztechnologien sowohl die Kosten als auch den CO₂-Fußabdruck erheblich senken können.
Da das Heizen und die Warmwasserbereitung fast ein Viertel der jährlichen CO₂-Emissionen pro Kopf in Deutschland ausmachen, können Haushalte durch eine Optimierung ihrer Heizungstechnik und ihres Heizverhaltens einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz leisten. Die CO₂-Emissionen je nach Energieträger verdeutlichen dies:
· Heizöl: ca. 3,0 Tonnen CO₂ pro Jahr (für eine 70 m² große Wohnung)
· Erdgas: ca. 2,3 Tonnen CO₂
· Fernwärme: ca. 2,0 Tonnen CO₂
· Wärmepumpe: ca. 1,1 Tonnen CO₂
· Holzpellets: nur ca. 0,2 Tonnen CO₂
Besonders die Wärmepumpe und Holzpellets schneiden hierbei vorteilhaft ab und leisten einen wichtigen Beitrag zur Reduktion der Emissionen. Die Unterschiede zeigen klar, dass der Umstieg auf erneuerbare Energien langfristig nicht nur Kosten, sondern auch den CO₂-Ausstoß signifikant senken kann.
Link für weitere Informationen und Downloads
· Heizspiegel - Heizspiegel für Deutschland 2024 (Link)