Hydraulischen Abgleich frühzeitig planen und beauftragen
Eigentümer von Mehrfamilienhäusern mit mehr als zehn Wohnungen müssen bis Ende September 2023 einen hydraulischen Abgleich durchführen. Dabei wird der Wasserstand in der Heizungsanlage angepasst, um einen optimalen Wirkungsgrad zu gewährleisten. Dies kann Eigentümern und Mietern helfen, Geld und Energie einzusparen. Damit Gasheizungen in Mehrfamilienhäusern mit mehr als zehn Wohneinheiten optimal funktionieren, ist es wichtig, die Hydraulik abzugleichen. Dies geschieht zur Erfüllung der Verordnung über Maßnahmen zur mittelfristigen Energieversorgungssicherung (EnSimiMaV), die darauf abzielt, die Heizungsanlage des Hauses so zu optimieren, dass die richtige Wärmemenge zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankommt.
Die neue Vorgabe dürfte viele Besitzer in Deutschland betreffen, da die meisten Heizungsanlagen hydraulisch nicht optimal abgeglichen sind. Die EnSimiMaV soll sicherstellen, dass alle Mieter und Vermieter über ihren Energieverbrauch informiert sind und Modernisierungs- und Optimierungspotenziale erkennen und realisieren. Der hydraulische Abgleich sorgt dafür, dass in jedem Heizkörper immer die richtige Menge Heizwasser vorhanden ist, was zu einer besseren Heizleistung und einer gesteigerten Energieeffizienz der Heizungsanlage führt. Die EnSimiMaV beinhaltet auch den sogenannten Heizungscheck, eine Prüfpflicht für alle Erdgasheizungen. Die Durchführung kann auch in einem Termin mit dem obligatorischen jährlichen Heizungscheck oder der Wartung erfolgen. Stichtag hierfür ist September 2024. Der Heizungscheck ist keine Voraussetzung für den hydraulischen Abgleich, Sachverständige können jedoch feststellen, ob ein hydraulischer Abgleich bereits durchgeführt wurde oder ob er noch erforderlich ist.
Die Frist für Gebäude mit Gaszentralheizung und mehr als zehn Wohneinheiten endet im September dieses Jahres. Bei Gebäuden mit mehr als sechs Wohneinheiten ist die Frist September 2024. Der hydraulische Abgleich muss in jedem Fall von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Das können Schornsteinfeger, bestimmte Handwerksbetriebe und Energieberater sein. Die Planung und Durchführung der Maßnahme kann für Vermieter und Hausverwalter schwierig und aufwändig sein, daher ist es ratsam, im Voraus zu planen.
Bei Handwerkern ist es aktuell recht schwierig, rechtzeitig einen Termin zu bekommen. Um einen einwandfreien Abgleich der Anlage zu gewährleisten, muss jeder Heizkörper mit einem Thermostatventil ausgestattet sein. Die Durchflussmenge für jeden Heizkörper wird von Experten während des Kalibriervorgangs eingestellt. Um die Heizlast genau berechnen zu können, ist es wichtig, genaue Informationen über den Dämmgrad und die Abmessungen von Räumen zu haben. Wenn Sachverständige diese Messungen selbst vornehmen müssen, weil diese Informationen nicht verfügbar sind, kann dies zu weiteren und sogar erheblichen Kosten führen. Eine gute Vorbereitung kann helfen, dies zu vermeiden.