Wärmepumpenbranche verzeichnet Marktstabilisierung

Die Wärmepumpenbranche in Deutschland erlebt nach den außergewöhnlich guten Jahren 2022 und 2023 derzeit eine Marktstabilisierung. Im ersten Halbjahr 2024 wurden insgesamt 90.000 Heizungswärmepumpen abgesetzt, was einem monatlichen Absatz von rund 15.000 Geräten entspricht. Diese Entwicklung steht im Kontrast zu dem drastischen Rückgang beim Absatz von Gasheizungen, wie der Bundesverband der Deutschen Heizungsindustrie berichtet. Trotz der Stabilisierung und noch verhaltener Umsätze bleibt das Interesse an Wärmepumpen ungebrochen.

 

Die Prognosen für die zweite Jahreshälfte sind positiv, jedoch nicht euphorisch. Der Großhandel liefert derzeit Lagerbestände aus, die noch im letzten Jahr bezogen wurden. Dies könnte bald zu Neubestellungen führen. Parallel dazu wird erwartet, dass das Interesse an der Förderung und damit die Nachfrage nach Wärmepumpen steigen wird. Ab August können auch die Wohnungswirtschaft und Eigentümer von Nichtwohngebäuden eine Förderung beantragen. Ab September ist zudem die Einreichung von Verwendungsnachweisen möglich, was die Auszahlung der Förderung beschleunigen wird.

 

Dr. Martin Sabel, Geschäftsführer des Bundesverbands Wärmepumpe (BWP), betont die Bedeutung dieser Schritte: „Das sind wichtige Maßnahmen, um die Förderung zugänglicher zu machen und auf ein verlässliches Fundament zu stellen.“ Die Wärmepumpenindustrie kann nach den hohen Investitionen in moderne Produktionsanlagen eine steigende Nachfrage problemlos bedienen, und auch das Handwerk ist in der Lage, mehr Anlagen zu installieren. Über die letzten beiden Jahre wurden in der Branche Milliardenbeträge in Fertigungskapazitäten und Fachkräfte investiert.

 

Parallel zur Absatzentwicklung verzeichnet die KfW ein wachsendes Interesse an der Heizungsförderung. Im ersten Halbjahr 2024 wurden fast 50.000 Förderzusagen erteilt, davon 39.000 für Wärmepumpenprojekte. Besonders bemerkenswert ist der Anstieg der Zusagen im Mai um 21 Prozent und im Juni sogar um 40 Prozent gegenüber den jeweiligen Vormonaten. Von 17.000 KfW-Förderanträgen im Juni entfielen 13.000 auf Wärmepumpen.

 

Die steigende Nachfrage nach der Förderung zeige, wie attraktiv die seit Jahresbeginn geltenden Förderkonditionen seien, erklärt der BWP den jüngsten Anstieg. Die Zuschüsse betragen in den meisten Fällen 55 Prozent, bei Haushalten mit geringem Einkommen sogar bis zu 70 Prozent.

 

BWP-Geschäftsführer Dr. Martin Sabel stellt ein ungebrochen großes Interesse an der Technologie fest: „Die Menschen wollen weg von der fossilen Gasheizung, die Wärmepumpe ist dann die Technologie der Wahl. Branche und Politik können daran arbeiten, noch besser über die sehr guten Fördermöglichkeiten zu informieren. Die positive Entwicklung der KfW-Förderung zeigt, dass sich diese Anstrengungen lohnen.“